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Felsen-Goldlack

(Erysimum sylvestre agg.)

V - VII Home steinige Hänge, Felsen, lichte Föhrenwälder
8 - 40 cm indigen LC
Habitus
Synonyme: Erysimum cheiranthus, Cheiranthus sylvestris, Felsen-Schöterich, Wilder Goldlack. Hemikryptophyt, coll-alp. Die Staude ist am Grund nicht verholzt. Die sehr schmalen, ganzrandigen Laubblätter sind mit 2-strahligen Haaren besetzt (Lit). Vorkommen nur im Naturraum Alpen, fehlt in Nordtirol und Vorarlberg (Lit). Zu E. sylvestre agg. zählt auch E. rhaeticum, welches in Nord- und Südtirol vorkommt.
 
Blütenstände
Aufnahme: 24.05.2001 Gulsenblick, Kraubath

 

Aus der Flora von Oberösterreich 1883

"1167. E. Cheiranthus Persoon. (Cheiranthus erysimoides Jacq. f. a. — Ch. sylvestris Cr. non Lmk. E. lanceolatum R. Br. Goldlackblüthiger H.)
Wurzel spindelig-ästig, meist mehrköpfig und neben den blühenden Stengeln unfruchtbare Blätterbüschel treibend. Stengel 3" bis 1,5' hoch, aufrecht oder aufsteigend, einfach, nebst den Blättern von angedrückten, fast durchaus einfachen Haaren graugrün, ohne sterile Aestchen in den Blattwinkeln. Blätter lineal-lanzettlich und 2 - 4''' breit oder schmallineal, nur 1 - 2''' breit, ganzrandig, seltener entfernt-gezähnelt, die untersten zur Zeit der Blüthe oft verwelkten Blätter und die der unfruchtbaren Seitenbüschel stumpflich, in den Blattstiel verschmälert, die übrigen spitz, sitzend. Kronen, die grössten der Gattung, nach Honig riechend. Kronblätter citronengelb, 6 - 10''' lang, mit verkehrt-eirunder, in den Nagel zugeschweifter, 2 - 4''' breiter Platte. Blüthenstiele beiläufig halb so lang als der Kelch, vielmal kürzer als die Schote. Schoten 2 - 3''' lang, 4kantig, mit einfachen Haaren mehr minder dicht bestreut, bald grau mit grünen, fast kahlen Kanten, bald gleichfarbiggrau oder grasgrün, dicker als der schief abstehende Blüthenstiel, aufrecht oder abstehend, etwas locker. Samen an der Spitze häutig-geflügelt. Exemplare mit 2farbigen Schoten ähneln, wenn sie breitere, lineal-lanzettliche Blätter haben, dem E. odoratum, wenn sie aber schmallineale Blätter haben, dem E. canescens und unterscheiden sich vom ersten durch vorherrschend ganzrandige, mit einfachen Haaren bestreute Blätter, vom letzten durch den Mangel der sterilen Aestchen in den Blattwinkeln und grössere, wohlriechende Blüthen, überdiess von beiden durch die geflügelten Samen.
Mai — Juni


An Waldrändern, auf Felsen und im Geschiebe der Alpenwässer der Voralpenregion und subalpinen Thäler des Traunkreises. An der Ens bei Weyer, in Hopfing bei Molln, am südlichen Abhange der Steinwand im
Veilchelthale bei Windischgarsten, an trocken liegenden Stellen des Redtenbachbettes (Oberleitner)."

Aus: Duftschmid, J.: Die Flora von Oberösterreich, III. Band (Seite 412), Linz 1883, Verlag Ebenhöchsche Buchhandlung.

 

 Letzte Bearbeitung 27.03.2023